Orkantiefs Februar 2022
Die Orkantiefs der vergangenen Tage haben in Bayerns Wäldern insgesamt keine schwerwiegenden Schäden angerichtet. Das hat Forstministerin Michaela Kaniber nach einer ersten Schadensbilanz in München mitgeteilt. Bayernweit wurden überwiegend einzelne Bäume und kleinere Gruppen umgeworfen. Lediglich in den Wäldern der Hochlagen und der Mittelgebirge haben die Stürme deutlichere Spuren hinterlassen – schwerpunktmäßig im Nordosten Bayerns in den Landkreisen Hof, Wunsiedel, Tirschenreuth, Kronach und teilweise im Landkreis Rhön-Grabfeld. Insgesamt ist die bayernweit durch den Sturm angefallene Holzmenge gering, sodass keine Störungen auf dem bayerischen Holzmarkt zu erwarten sind.
Auch in den nächsten Tagen soll es windig bleiben. Kaniber warnt deshalb auch weiterhin dringend vor dem Betreten der Wälder: „Es herrscht noch immer Lebensgefahr im Wald, denn es können jederzeit Äste abbrechen oder ganze Bäume umfallen!“ Auch für die anstehenden Aufräumarbeiten nach dem Abklingen der Stürme ruft die Ministerin zu äußerster Vorsicht auf. „Die Aufarbeitung von Sturmholz ist sehr gefährlich und sollte immer professionell begleitet werden“, so Kaniber. Häufig sei der unterstützende Einsatz von Holzerntemaschinen die sicherste Arbeitsweise. Professionelle Beratung und Hilfe finden die Waldbesitzer bei den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie bei den forstlichen Zusammenschlüssen.
(22. Februar 2022), München
Quelle: StMELF
Waldzustandserhebung 2021
Der Gesundheitszustand der Wälder in Bayern hat sich nach den verherrenden Trockenjahren 2021 leicht verbessert.
Ausschlaggebend für den leichten Rückgang des Nadel- und Blattverlustes aller Baumarten war der niederschlagsreiche Frühsommer. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Verluste um zwei Prozentpunkte auf rund 26 Prozent zurück. Besonders deutlich fällt die Erholung bei der häufigsten bayerischen Laubbaumart, der Buche, aus. Als vitalste Baumart präsentiert sich die Tanne, die – trotz einer leichten Verschlechterung in den letzten Jahren – seit den 80er-Jahren einen positiven Trend aufweist.
Den Waldzustandsbericht 2021 finden Sie online unter www.stmelf.bayern.de/wald/waldschutz/waldzustand.
Bundeswaldinventur startet
Die Erhebungen für die vierte Bundeswaldinventur laufen. Auch Bayernweit erfassen Förster*innen der Bayerischen Forstverwaltung Daten über den Zustand und die Veränderung der Wälder. Die Bestandsaufnahme in Bayern, dem Bundesland mit der größten Waldfläche in Deutschland, wird voraussichtlich ca. 2 Jahre in Anspruch nehmen.
Die bundesweite Bestandsaufnahme findet alle 10 Jahre unter Federführung des Bundeslandwirtschaftsministeriums sttt. Allein in Bayern werden bei den Stichprobenverfahren ca. 8.000 Inventurpunkte vermessen. Die Ergebnisse sollen frühestens 2024 veröffentlicht werden.
Weitere Informationen gibt es hier: www.bundeswaldinventur.de
Bibermanagement
Bayern ist zwischenzeitlich nahezu flächendeckend vom Biber besiedelt - Konflikte und Schäden bleiben hier nicht aus.
Der Ausgleichsfond für Biberschäden wird deshalb künfitg fon 450.000 € auf 550.000 € angehoben. Diese stehen seit dem 01. Januar 2021 jährlich zur Verfügung, um vom Biber unmittelbar verursachte Schäden auszugleichen.
Die Zuständigkeit für das Bibermanagement liegt bei den unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltungsbehörden. Weitere Informationen finden Sie hier.
Doku-Tipp BR: Wassermangel - Trocknet Bayern aus?
Wassermangel - ein Thema, welches Bayern und damit besonders auch die Waldbesitzer beschäftigt.
Die Dokumentation des Bayerischen Rundfunks widmet sich diesem wichtigen Thema und beleuchtet die Ursachen des sog. "Waldsterbens 2.0".
Ein Blick in die Mediathek des BR lohnt sich: Wassermangel: Trocknet Bayern aus?